PROMETHEUS TRILOGIE
"Mein Interesse am griechischen Theater ist u. a. darin begründet, dass dort Text als Gesang und Bewegung choreographiert wurde. Was ich sehr reizvoll finde, ist der Umgang mit Stimme als Bewegungsgestus, die Musikalität von Sprache. Auch ist der Prozess der Katharsis für mich sehr interessant. Für mich ist eine Aufführung gelungen, wenn die Zuschauer zu einem Teil des Geschehens werden. Deshalb sitzen die Zuschauer in 'ad ultimo' auf allen vier Seiten der Bühne. So ist das Geschehen weniger ein zweidimensionales Bild, sondern wird zu einer dreidimensionalen Aktion. Die Zuschauer nehmen den Raum wahr, nicht nur in Bezug auf die Akteure auf der Bühne, sondern auch Bezug auf die anderen Zuschauer, denen sie in der Arenabühne gegenüber sitzen."
"An den Figuren der griechischen Mythologie reizt mich das klare Profil, die sinnfällige Zeichnung der Charaktere. Es sind Typen von Menschen in einem grossen Kaleidoskop der Befindlichkeiten und Temperamente.
Die Lebensläufe sind vorgezeichnet und alle Handlungen von einer Notwendigkeit geprägt, die auch 'Schicksal' genannt werden könnte.
Dieses statueske Bild ruft danach, die Oberflächen aufzubrechen und in den archaischen Typen die feingliedrigen und widersprüchlichen Windungen der Seele blosszulegen. Ein solchermassen aufgesplittertes Innenleben soll die Maske nicht verraten, noch ihre Rätselhaftigkeit auflösen.
Es soll in Dialog mit ihr treten."
(Katja F.M. Wolf im Interview mit dem Düsseldorfer Biograph 1999)
PROMETHEUS 2000 – Das Vorspiel
Es wird einmal sein: eine bunt schillernde Familie der Götter und Heroen.
Eine Menschenschar, die ihr Göttlichsein verspielt. Es wird mutwillig mit hellenistischen, zeitgenössischen und futuristischen Bezügen gespielt; Klassik liebäugelt mit Science Fiction. Die Körper, ihre Stimmen, der Raum, den sie gestalten, erzählen Geschichten von Begegnungen, Entfaltung und Begrenzung. Im Mittelpunkt steht Prometheus. Was hat diesen Künstler zu seinem Werk getrieben und was hält ihn nun, geschlagen mit einer unmenschlichen Strafe, innerlich am Leben?
Credits
Konzept, Leitung, Regie, Choreographie: Katja F.M. Wolf
Performance: Lydia Boukhirane (F), Odile Foehl (D), Marcus Grolle (D), Marko Uolamo (Fin)
Musik: André O. Möller
Licht: Horst Mühlberger
Spieltermine
Juni 1999 als Teil des Cho-Kol Abends im tanzhaus nrw
Spielort
tanzhaus nrw
Erkrather Str. 33
40233 Düsseldorf
Produktion
Katja F.M. Wolf
Koproduktion
tanzhaus nrw
Gefördert von
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und Stadtwerke Düsseldorf
PROMETHEUS 2000 - Hauptrunde in der Arena
Zusammen mit zwei ins Bühnengeschehen integrierten Live-Musikern lädt das Ensemble das auf zwei einander gegenüberliegenden Rängen verteilte Publikum zu einer lebhaften Begegnung mit der Gestalt des Prometheus, verkörpert von drei unterschiedlichen Performern. Der Mythos wird nicht nur auf den Widerhall in der Gegenwart hin durchleuchtet, sondern liefert auch die Folie für ein Spiel mit Versatzstücken dessen, was heute Begriffe wie 'Göttlichkeit', 'Hybris' oder 'Widerstand' bedeuten. Wenn die Menschen sich wie Götter gebärden, benehmen sich die Götter wie Menschen - und dann Gnade denen, die mit dem Adler tanzen! Es entsteht ein junges Tanztheater, das mutwillig seine Mittel befragt, indem es unverblümt den europäischen Mythos vom Fortschritt der Menschheit und den zum grossen Leiden fähigen Mut, die überzeugte Besessenheit eines 'Helden des Alltags' aufs Korn nimmt.
Credits
Performance und Texte: Katja F. M. Wolf, Marcus Grolle, Marko Uolamo
Musik: André O. Möller, Tobias Liebezeit
Dramaturgie: Alexandra Dedrichs
Licht: Horst Mühlberger
Spieltermine
April 2000 tanzhaus nrw
Spielort
tanzhaus nrw
Erkrather Str. 33
40233 Düsseldorf
Produktion
Katja F.M. Wolf
Koproduktion
tanzhaus nrw
Gefördert von
Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
» Pressemitteilung
» Pressmitteilung Förderpreis
» Stage Rider + Lichtplan
PROMETHEUS 2000 - ad ultimo
"Bereits in den ersten beiden Stücken ihrer Prometheus-Trilogie hat Katja F.M. Wolf mit einem der grossen abendländischen Mythen als Folie für aktuelles künstlerisches Selbstverständnis gearbeitet. Ihr Stück 'ad ultimo' rundet das Unternehmen ab: Hier geht es vor allem um die Wahrnehmung von Zeit und um die lebensbildende und vom Leben gebildete Bewegung darin. Was wird aus den antiken Stoffen und Charakteren, mit dem Heute konfrontiert? Gibt es eine Essenz von Leben, Wahrnehmungen, Sehnsüchten, die sich durch alle Zeiten fortschreibt? Vier TänzerInnen, die jeweils unterschiedliche Persönlichkeiten aus der antiken Mythologie verkörpern, Sisyphos, Prometheus, Io und Pandora, sowie acht ChoristInnen, dazu der tanzerprobte Elektronik-Musiker André O. Möller suchen unter einer hängenden Raum-Installation von Till- Martin Tauwetter nach zeitgenössischen Antworten."
(Kölner Stadtrevue, Feb. 02)
Credits
Choreographie und Bühne: Katja F.M. Wolf
Protagonisten: Ayse Orhon, Maria Ramos, Marcus Grolle, Samuel Dellicour
Musik: André O. Möller
Kostüme und Bühne: Till-Martin Tauwetter
Licht: Ansgar Kluge
Projektbegleitung: Alexandra Dederichs
Chor: Ariella Hirshfeld, Andreas Schmidt, Gudrun Lange, Firat Kilic, Karen Bösser, Kathrin Heide, Lorenz Orth, Philip Smith
Spieltermine
Februar 2002, tanzhaus nrw
Spielort
tanzhaus nrw
Erkrather Str. 33
40233 Düsseldorf
Produktion
Katja F.M. Wolf
Koproduktion
tanzhaus nrw
Gefördert von
Kunststiftung NRW, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf,
Ministerpräsident des Landes NRW, Fonds darstellende Künste e.V.
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» Pressemitteilung
» Stage Rider + Lichtplan